Muttersprache: Liebe

„Ein Leben, das ohne Liebe vergeht, ist zwecklos. Frag dich nicht, ob du nach göttlicher, metaphorischer, irdischer oder körperlicher Liebe streben sollst. Verschiedenheiten gebären Unterschiede. Aber Liebe bedarf keiner Eigenschaft, keiner Beschreibung. Eine eigene Welt ist die Liebe. Entweder zentral genau in der Mitte, oder außen in der Sehnsucht.“ (Şems-i Tebrizi)

Dieses schöne Zitat des großen persischen Mystikers beschreibt den Kern unseres musikalischen Exkurses.

Am Anfang allen Lebens steht die Liebe; Liebe ist, was der winzige Zellhaufen im Mutterleib als Erstes erfährt: genährt, geschützt und geborgen - Tag für Tag, in jeder Sekunde. Jenes ununterbrochene Band der Liebe begleitet den Menschen nun von seiner Geburt an, im Heranwachsen, durch alle Lebensalter und auch über den Tod hinaus. Diese eine, einzigartige emotionale Verbindung besteht nunmehr für alle Zeiten und teilt sich in viel mehr als nur in Worten oder Gesten mit, in einer Kommunikation in weit feineren Schwingungen. Die Sprache, die von allen Müttern dieser Erde gesprochen und verstanden wird, heißt: Liebe. Jenseits aller Sprachen steht sie - genau wie die Musik.  Diese erste Liebeserfahrung bildet den Maßstab für alle weiteren des Lebens - Segen und Fluch zugleich, denn die alles umfassende, alles verstehende, alles verzeihende Unbedingtheit der Mutterliebe ist nicht wiederholbar. Vor allem die Liebe lässt die Menschen in allen Kulturen unendlich viel erzählen, dichten, klagen und singen über jene bitteren und süßen Verstrickungen in Sehnsucht, Enttäuschung, Leidenschaft, Glück und Einsamkeit.

Ein besonderes Ensemble hat sich hier zusammengefunden, um jenen  Zusammenhängen in der Musik nachzuspüren. Die Musikerinnen und Musiker dieser außergewöhnlichen Besetzung haben bereits in unzähligen Konzerten, oft auch in interkulturellen Projekten, reiche Erfahrungen gesammelt und sich alle in ihren verschiedenen Genres längst einen Namen gemacht.

Das Programm besteht aus vielfarbigen musikalischen Reflektionen zum Thema "Liebe" aus verschiedenen Musikkulturen. Ihre Herkunft und ihre Biografien ermöglichen es den Ensemblemitgliedern, spielerisch und selbstverständlich aus dem Erbe der großen Klangtraditionen von Orient und Okzident zu schöpfen.

Verschiedene Sprachen werden hier erklingen - doch die eine, ureigene Sprache der Menschheit zieht sich als roter Faden durch den ganzen Abend.

Die Besetzung:

Öykü Şensöz Sopran

Aylin Aykan Klavier

Uli Fiedler Kontrabass

Şeref Dalyanoğlu Ud, Tanbur, Gesang

Derya Türkan Klassische Kemençe (Schoßgeige)

Murat Coşkun Perkussion


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